Was ist die Geothermie?

Unter Geothermie oder Erdwärme versteht man die Nutzung des Temperaturniveaus des Erdreiches, um ein oder mehrere Gebäude mit thermischer Energie zu versorgen. Hierbei werden, je nach Verfahren, verschiedene Wärmetauscher in Form von Flächenkollektoren, Erdkörben oder Erdsonden in das Erdreich eingelassen, welche das relativ konstante Temperaturniveau aufnehmen und über eine Sole-Wärmepumpe nutzbar machen.

  • Gewinnung von Wärmeenergie aus dem Erdinneren durch geothermische Kraftwerke oder Wärmepumpen.
  • Nutzung der natürlichen Ressourcen für Heizung, Kühlung und Warmwasserbereitung.
  • Reduzierung des CO2-Ausstoßes und Beitrag zur Energiewende.

Vorteile der Geothermie

Das Interessante bei der Erdwärme ist, dass sie ganzjährig ein nahezu gleichbleibendes Temperaturniveau liefert und somit beinahe unerschöpflich ist. Das bietet im Vergleich zu anderen Wärmequellen wie Luft oder Sonne den Vorteil, dass sie unabhängig von Tages- oder Jahreszeiten zur Verfügung steht. So bleibt der Stromverbrauch der Wärmepumpe ganzjährig relativ konstant, was einen enormen Vorteil gegenüber einer Luft-Wasser-Wärmepumpe (Monoblock) liefert.

Ein weiterer Vorteil der Erdwärme ist, dass keine zusätzliche Wärmequelle in das System integriert werden muss. Denn die Erdwärme regeneriert sich völlig selbständig durch den Einfluss von Niederschlägen, Sonnenstrahlung und/oder dem vorhandenen Grundwasser.
Anders als bei einem Eisspeicher, denn hier muss das gefrorene Wasser mittels einer weiteren Wärmequelle immer wieder aufgetaut und leicht erwärmt werden.

Auch wenn es nicht nötig ist, Geothermie lässt sich wunderbar in andere Systeme integrieren. Beispielsweise in einem PVT-System mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe. Hier kann, ähnlich wie bei einem Eisspeicher, ein Überschuss an solarer Wärme in das Erdreich gegeben werden, welches die zusätzliche Wärme über mehrere Tage hinweg speichern kann. So kann die Erdwärme das gesamte System um ein Vielfaches effizienter werden.

Was die Geothermie in den kalten Jahreszeiten verspricht, kann sie auch in den warmen Jahreszeiten halten, denn Geothermie eignet sich auch hervorragend für die Gebäudekühlung. Hierbei wird das Verfahren einfach umgekehrt, wodurch das geringe Temperaturniveau in der Erde genutzt wird, um den Wasserkreislauf im Heizsystem zu kühlen.

Vorteile der Geothermie:

  • Hohe Effizienz und stabile Energieversorgung.
  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und volatilem Energiemarkt.
  • Kosteneinsparungen durch langfristig niedrigere Energiekosten.
  • Beitrag zum Umweltschutz und zur Reduzierung der CO2-Emissionen.

Für wen eignet sich die Geothermie?

Die Geothermie eignet sich für verschiedene Zielgruppen:

  • Unternehmen und Gewerbebetriebe, die eine zuverlässige und umweltfreundliche Energieversorgung benötigen.
  • Privathaushalte, die ihre Energiekosten senken und einen nachhaltigen Lebensstil fördern möchten.
  • Betreiber von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern oder Schwimmbädern.

Welche Arten der Geothermie gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man bei der Geothermie zwischen Tiefengeothermie und der oberflächennahen Geothermie. Zu der oberflächennahen Geothermie gehören Verfahren, bei denen Wärmetauscher wie Erdkörbe, Erdsonden oder Flächenkollektoren verwendet werden, die in die oberen Erdschichten eingebracht werden (1,50m – 400m). Von der Tiefengeothermie spricht man ab einer Tiefe von 400 bis 2000 Metern. Diese Verfahren werden jedoch nicht konventionell betrieben und bleiben größeren Kraftwerken und der Industrie vorbehalten.

Bei der direkten Gebäudeversorgung kommen in der Regel oberflächennahe Technologien zum Einsatz.

Welche Voraussetzungen gelten für die Geothermie?

Um Geothermie effizient nutzen zu können, sind bestimmte Voraussetzungen erforderlich:

  • Geeigneter geologischer Untergrund für die Erschließung von Erdwärme.
  • Technische Integration in das bestehende Energie- und Heizsystem.
  • Ausreichende Fläche für den Bau von geothermischen Anlagen.

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